Osternacht

„Es waren einmal zwei Schneeberge am Rand der Straße. Das Verhältnis zwischen ihnen war sehr kühl, was ja auch nicht verwunderlich ist. Der eine dachte: Wenn der andere da mal nicht auftaut, taue auch ich nicht auf! Aber weil ein Schneehaufen eben nicht von selbst auftaut, so taute keiner von beiden auf – und sie blieben in sich vereist.
Eines Tages sah einer von den Haufen, dass die Sonne schien und er zu schmelzen begann. Auch der andere machte diese Beobachtung. Da flossen sie plötzlich aufeinander zu und begegneten sich. Zwar spürten sie immer noch die Kälte, aber nicht mehr die Einsamkeit. Sie fanden, dass sie einander nötig hatten und deshalb zusammenbleiben müssten.
Sogar Kinder kamen, ließen Schiffchen auf dem geschmolzenen und abfließenden Wasser fahren und freuten sich.“

Unter der Sonne der Liebe Gottes, unter der Kraft des Hl. Geistes kann und wird Getrenntes wegschmelzen und eine neue Gemeinschaft wachsen. Dies – und nichts anderes – war der sehnlichste Wunsch Jesu, wie er uns in seinen Abschiedsreden begegnet und deutlich wird.

Osternacht-Halleluja-und-Evangelium

Predigt in der Osternacht